Jedes Jahr im August beginnt für Kitakinder die Eingewöhnungszeit. Beim Ablauf gibt es durchaus Unterschiede.

In der Krippe begleitet ein Elternteil an den ersten drei Tagen das Kind. Die Mutter bzw. der Vater verhält sich passiv, ist aber die komplette Stunde mit im Raum. Nach diesen drei Tagen gibt es den ersten Trennungsversuch für einige Minuten. Dieses funktioniert unterschiedlich gut. Es sind nicht immer nur die Kinder, denen der Abschied zu schaffen macht. Auch manchen Eltern fällt es schwer, ihr (weinendes) Kind zurückzulassen. Aber für die Entwicklung des Kindes ist es wichtig, dass es Kontakt mit anderen Kindern hat.

Am Anfang ist es eine Eins-zu-eins-Betreuung durch die Bezugserzieherin/den Bezugserzieher. Deshalb kommen auch täglich maximal zwei Kinder neu dazu. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass den Kindern die Eingewöhnung leichter fällt, wenn sie sich mit Knete beschäftigen, ein Bild malen oder wir mit ihnen nach draußen gehen. Draußen knüpfen sie schneller Kontakte als im Innenbereich. Denn im Gruppenraum können sie den Kontakt zu den anderen Kindern leichter umgehen, indem sie sich ein Spielzeug suchen und alleine in einer Ecke spielen“, sagt Svenja Beermann, Leiterin der Krippe Charly‘s Kinderparadies Sonnenwinkel.

Die Kinder werden vor der Eingewöhnungszeit zu Hause von der Bezugserzieherin/dem Bezugserzieher besucht. Hier wird ein Aufnahmegespräch geführt, und wichtige Dokumente werden ausgefüllt. Die Eltern sollen die ersten beiden Seiten für die Portfolio-Mappe gestalten, und sie füllen einen Steckbrief über das Kind aus.

Im Kindergarten ist es so geregelt, dass die Kinder im Sommer in den Kindergarten gehen und erst im Herbst zu Hause besucht werden. Ein Anamnesebogen verrät den Erzieher*innen vieles über die bisherige Entwicklung des Kindes. Im November ist die Eingewöhnungszeit in der Regel abgeschlossen.

Den Kindern, die bereits größere Geschwister in der Krippe oder im Kindergarten haben, fällt die Eingewöhnung meistens leichter. Sie haben die Räume und Erzieher*innen beim Wegbringen oder Abholen der großen Geschwister oft schon kennengelernt.

Im Natur- und Erlebniskindergarten, direkt neben der Krippe Sonnenwinkel, sei es eher eine Umgewöhnung anstatt Eingewöhnung. Die meisten Kinder gingen vorher schon in die Krippe, und so freuen sie sich, endlich zu den Großen zu gehören. „Da kommt es manchmal auch vor, dass die Kinder uns nicht mehr grüßen wollen, weil sie jetzt nicht mehr klein sind“, schmunzelt Svenja Beermann. Außerdem gibt es den „Kigakids-Tag“. Die Krippenkinder, die in den Kindergarten kommen, schnuppern an einem Tag im Frühjahr in den Kindergarten rein.