Ein Rettungswagen steht vor dem Natur- und Erlebniskindergarten auf dem Essenerberg. Die Aufregung unter den Mädchen und Jungen ist groß. Der Anlass bietet allerdings keinen Grund zur Sorge, im Gegenteil: Noah und seine Kollegin Jessica von der Rettungswache in Ostercappeln sind gekommen, um den Vorschulkindern ihre Arbeit vorzustellen. Und auch das ist ganz schön aufregend.

Die Notrufnummer 112 ist manchen Kindern bereits bekannt. „Das weiß ich von der Sendung mit der Maus“, erzählt ein Junge. Einen Lautsprecher, der einen Einsatz verkündet, gibt es in der Rettungswache aber nicht. „Der Notruf geht in der Leitzentrale in Osnabrück ein. Wir bekommen ein Signal auf unseren Melder am Gürtel“, erklären die beiden Rettungssanitäter den aufmerksamen Kindern. Ihr Einsatzgebiet reicht von Hunteburg bis nach Dahlinghausen. Die Leitstelle sehe aber per GPS, welcher Wagen in der Nähe der Unfallstelle ist. Deshalb könne es auch vorkommen, dass die Fahrzeuge aus Ostercappeln in anderen Gebieten angefordert werden.

Gemeinsam werfen sie einen Blick in die Notfalltasche. Viel spannender ist es aber im Rettungswagen. Der „RTW“ ist für Notfälle, „um Verletzte aus einer misslichen Lage zu retten“, so Noah. Ein Mädchen darf testen, wie es ist, auf der Liege in den Rettungswagen geschoben zu werden. Ein Krankenwagen sei im Vergleich kleiner, nicht so umfangreich ausgestattet und werde in erster Linie eingesetzt, um kranke Menschen zu transportieren. „Zum Beispiel wenn eine alte Frau oder ein alter Mann nach der Untersuchung im Krankenhaus zurück in ein Pflegeheim gebracht wird“, nennt Jessica ein Beispiel. Drei Rettungswagen, zwei Krankenwagen und ein Notarzt-Auto stehen in der Ostercappelner Rettungswache bereit. Der Notarzt leite den Einsatz und trägt die Verantwortung an der Unfallstelle.

Nur einmal wird es „unangenehm“. Noah und Jessica lassen die Sirene ertönen. Mit Händen über den Ohren und zusammengekniffenen Augen stehen die Kinder auf der Straße. „Ganz schön laut“, sind sie sich einig.

Zum Abschluss werden die Mädchen und Jungen noch ausgerüstet: Jeder von ihnen bekommt ein Übungs-Set mit Mullbinde, Pflaster, Kompresse und Ausmalbild. Eine Packung Buntstifte gibt es dazu, ebenso ein Kinderpflaster-Paket. Mit diesem Besuch ist das Thema Rettungswagen aber noch nicht beendet. In den Tagen danach basteln die Kinder noch RTWs aus Papier. „Sie sind sehr stolz, ihren eigenen, kleinen RTW mit nach Hause nehmen zu dürfen“, erzählt Britta Warsinsky, Leiterin des Natur- und Erlebniskindergartens. Außerdem folge noch eine Bilderbuchbetrachtung zur Rettung mit dem RTW.

Noah und Jessica (rechts im Bild) gewähren den Kindern einen Einblick in den Rettungswagen.
Noah erklärt den Kindern die Ausstattung des Rettungswagens.